Kulturausflug Polen

Bremerhavens Gehörlose und die Reise nach Polen

Ostermontag 28.03.16: In aller Herrgottsfrühe aufstehen, waschen und anziehen, frühstücken und los zum Hauptbahnhof. Egal wie, aber alle sind sie da, und ab in den Bus nach Polen. Alle waren in guter Verfassung und auch die Stimmung ist gut. Es wurde viel gelacht und auch ein bisschen gealbert. Übermütig eben. Die Fahrt selbst war schon anstrengend und ermüdend. Stellenweise sahen wir den Lenz (Frühling) schon einziehen. Vereinzelt konnte man die Bäume und Büsche „ausschlagen“ sehen. Einige Blumen durften bewundert werden, wer diese überhaupt sah. Über die Autobahn, Bundesstraßen und Landstraßen ging die Fahrt. Es wurden überall neue Straßen vorbereitet. Riesige Sandberge sind dafür nötig und sind mit Lastwagen angeliefert worden. Wie gut, dass Feiertag war. Nicht auszudenken, der viele Staub von den LKW’s. Endlich Krakau spät am Abend erreicht, im Hotel Chopin eingecheckt. Etwas essen und ab ins Bett.

Dienstag 29.03.16: Früh hoch wieder und frühstücken. Danach zum Bus zur Stadtbesichtigung. Die Stadtführerin hat sich zu uns in den Bus gesetzt. Krakau ist beileibe kein kleines Dorf. Ist schon größer als Bremerhaven, na, mit ca. 800.000 Einwohnern kein Wunder. Zweitgrößte Stadt nach Warschau in Polen. Das jüdische Viertel haben wir besichtigt. Der Friedhof der Juden macht leider einen verwahrlosten Eindruck. Die Männer mussten hier ein Käppi tragen. Wir haben diese Geschichte von unserer Stadtführerin Isabell und von unserer Evelyn übersetzt bekommen. Ein jüdisches Essen nahmen wir in diesem Viertel ein. – Weiter ging es zum Wawelberg. Die Besichtigungstour auf einem Berg. Kathedrale, riesiger Vorplatz, Galerien. In der Kirche schauten wir uns um. Viel Lauferei also, gut für die Beine und so. Bist du nicht fit? Dann wirst du es!!

Mittwoch 30.03.16: Heute geht die Sightseeingtour (Besichtigungstour) weiter. Und wieder mal eine Führerin. Johanna und Evelyn zeigten und erklärten uns die Besonderheiten dieses Salzbergwerks. Dazu mussten wir uns in die Tiefe begeben. Ca. 400 Stufen ging es hinunter. Ca. 65 Meter unter Tage. Über endlose Gänge und viele Ecken, und letztlich mit einem Lift schafften wir etwa 125 Meter unter Tage. Unter Tage bedeutet so was wie: In der Tiefe. Immer wieder mussten wir die Luftschleusen passieren. Wir haben auf unserem Weg des Öfteren einen kleinen Luftstrom verspürt. So soll das bleiben. Wenn die Türen offen wären, würde ein Orkan durch die Gänge stürmen. An vielen Ecken waren Figuren aufgestellt, um nachzustellen, wie damals gearbeitet wurde. Kleine und große Kapellen haben wir auch gesehen. Hochzeitsfeiern konnten dort gefeiert werden. Ein kleiner Imbiss rundete diese Besichtigung ab.

Donnerstag 31.03.16: In der Früh mussten wir raus aus den Federn. Die Flöhe und Wanzen durften ohne uns weiterschlafen. Schnell frühstücken, die Koffer packen und ab in den Bus. Eine Programmänderung, die leider nicht jedem passte. Nicht zu ändern, und so fahren wir schon jetzt nach Auschwitz. Nach etwa anderthalb Stunden haben wir die Stätte des Grauen erreicht. Auschwitz-Birkenau. Der Bus-Parkplatz ist ständig belegt. Viele kommen und gehen. Viele wollen sehen, was dort alles geschehen ist. Viele haben auch keine Vorstellung, welche Gräueltaten die Nationalsozialisten ausgedacht haben. Hier fand man den Beleg dafür. Der Autor hat sich nicht dieser Besichtigungstour angeschlossen. Einige Bilder von außen werden beigefügt. – Danach Weiterfahrt nach Kattowitz zum Hotel Novotel. Eine Stadtbesichtigung der eigenen Art konnte hier jeder machen. Die nähere Umgebung erst mal kennenlernen. Es war ein schöner Nachmittag, und die Temperaturen waren angenehm. Jeder machte sich seinen eigenen Weg. Abends im Hotel konnten wir uns bedienen lassen. Ein Dreigänge-Menü wurde serviert. Suppe vorweg, Hauptgang, Dessert, und alles recht lecker. Danach saßen wir noch eine Weile zusammen, um zu unterhalten oder plaudern.

Freitag 01.04.16: Heute sollte die Besichtigung sein in Auschwitz. So macht sich heute ein jeder, wie es ihm beliebt. Nicht originell, leider! Eine Gruppe machte Geocaching. Die anderen irgendwas. Das Wetter war heute nicht schön. Kalt und ungemütlich. Trotzdem gingen viele auf neue Entdeckungstouren. In der Nähe konnte man die Fördertürme stehen sehen. Die Gebäude davor sahen schon mal bessere Tage. Doch kann man schon jetzt erkennen, dass die Sanierung der Gebäude voran schreitet. Vielleicht ist im nächsten Jahr alles schön renoviert und auch sauber. Wer weiß? Fahren wir nächstes Jahr mal wieder her? Wohl eher nicht! Abends trafen wir uns im Hotel wieder zum Plaudern und auch zum Essen. Danach wurde von den Tageserlebnissen erzählt. Da konnten einige doch nur staunen, was die Geocacher so erlebt haben. Vielleicht sollte mal darüber nachgedacht werden, einen Info-Abend über Geocaching zu machen. Viele haben falsche Vorstellungen davon. Das könnte zukünftig vielleicht so aussehen, dass alle denen folgen und dabei schöne Erlebnisse mitbringen können.

Samstag 02.04.16: Und schon wieder müssen wir früh hoch. Heute geht es zurück zur Waterkant! An der Grenze sollte wieder der obligatorische Fahrer-Wechsel sein, leider war die Ablösung nicht da. So musste der Fahrer einige Kilometer weiter zu einem Treffpunkt fahren. Die Fahrt zur Heimat hat immerhin 12 Stunden gedauert. Einige waren ganz kaputt und müde, nur schnell in den Linienbus, oder Taxi, oder ins Auto, und ab nach Hause. Halleluja! Tja, wer eine Reise tut, der kann was erleben!

Bericht: Herbert Gümpel

Foto: Herbert Gümpel, Nico Winkelmann und Egon Winkelmann